Therapielaser für Veterinärmedizin

Mit dem zunehmenden Einsatz von Lasern in der Veterinärmedizin in den letzten 20 Jahren ist die Vorstellung, der medizinische Laser sei ein „Werkzeug auf der Suche nach einer Anwendung“, überholt. In den letzten Jahren hat der Einsatz von chirurgischen Lasern in der Veterinärmedizin sowohl bei Groß- als auch bei Kleintieren deutlich zugenommen, sowohl in der berührungslosen als auch in der faserbasierten Kontaktchirurgie. Bei der faserbasierten Kontaktchirurgie wirkt der Laser wie ein schmerzloses Skalpell, um Weichgewebe sehr schnell zu schneiden. Durch die gezielte Nutzung des Prinzips der Gewebeverdampfung ist der Lasereingriff sehr präzise und hinterlässt nur eine kleine Narbe. Der Eingriff beeinträchtigt das Aussehen der Tiere nicht, lindert ihre Schmerzen und verbessert so die Lebensqualität (von Tier und Halter). Laserchirurgie bietet weitere Vorteile wie geringere Blutungen, Schmerzen und Schwellungen sowie eine schnelle Genesung.
In der Kleintiermedizin werden Diodenlaser üblicherweise für zahlreiche Eingriffe eingesetzt, darunter zahnärztliche Eingriffe, onkologische Eingriffe, Wahleingriffe (wie Sterilisation, Kastration, Afterkrallenentfernung usw.) und zahlreiche Weichteilbehandlungen. Ein stark wachsender Einsatzbereich der Lasertechnologie ist die Entfernung unansehnlicher Warzen und Zysten.
Im therapeutischen Bereich hat die Laser-Biostimulation entzündungshemmende, schmerzstillende und heilungsfördernde Wirkungen. Mithilfe eines Therapiehandstücks erzeugt sie einen unfokussierten Strahl, der die Durchblutung im Weichgewebe anregt und Gelenk- und Muskelschmerzen lindert. Zu den Vorteilen der Lasertherapie gehören:
√ starke entzündungshemmende Wirkung
√ Schmerzlinderung
√ Beschleunigte Wundheilung und Geweberegeneration
√ Sofortige Verbesserung der lokalen Durchblutung
√ Reduzierte Bildung von Bindegewebe und Ödemen
√ Verbesserte NervenfunktionImmunregulation
Wie unterstützt ein Laser die Heilung?
Laser unterscheiden sich in Wellenlänge und Lichtstärke. In der Medizin beeinflussen unterschiedliche Wellenlängen lebendes Gewebe auf unterschiedliche Weise. Therapeutisches Laserlicht stimuliert die Mitochondrien in den Zellen und unterstützt so die Gewebeheilung. Wissenschaftler nennen diesen Prozess „Photobiomodulation“. Auf Zellebene setzt eine Kaskade wohltuender Effekte ein, die die Durchblutung beschleunigt, Gewebe heilt, Schmerzen lindert und Entzündungen sowie Ödeme reduziert. Der Laser löst die Freisetzung von Endorphinen aus, fördert die Regeneration von Nervenzellen und hemmt die Freisetzung von Neurotransmittern über die schmerzempfindlichen Rezeptoren in den Muskeln, wodurch die Schmerzwahrnehmung gedämpft wird. Außerdem fördert er die Angiogenese, einen physiologischen Prozess zur Bildung neuer Blutgefäße. Dies verbessert die Durchblutung des entzündeten Bereichs und ermöglicht dem Körper, Flüssigkeit aus den betroffenen Bereichen abzutransportieren.
Wie viele Behandlungen sind erforderlich?
Die Anzahl und Häufigkeit der empfohlenen Laserbehandlungen hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter dem Behandlungsziel und der Schwere der Erkrankung des Tieres. In schwereren Fällen sind oft mehrere Behandlungen erforderlich, um den vollen Nutzen zu erzielen. Die Lasertherapie kann in den ersten ein bis zwei Wochen täglich oder mehrmals wöchentlich durchgeführt werden. Anschließend kann die Häufigkeit – je nach Ansprechen des Patienten und Zielsetzung – reduziert werden. Bei akuten Problemen, wie z. B. einer Wunde, sind möglicherweise nur wenige Besuche innerhalb kurzer Zeit erforderlich.
Was beinhaltet eine Lasertherapiesitzung?
Die Behandlung mit dem Therapielaser ist nicht-invasiv, erfordert keine Anästhesie und verursacht keine Nebenwirkungen. Gelegentlich verspürt ein Haustier mit chronischen Schmerzen am Tag nach der Stimulation der Durchblutung in einem schmerzenden Bereich verstärkte Schmerzen; diese sollten am zweiten Tag nach der Behandlung abklingen. Die Behandlung ist völlig schmerzfrei. Für die meisten Haustiere fühlt sich die Behandlung sogar ähnlich an wie eine Massagetherapie! In der Regel stellen wir bei Laserpatienten innerhalb weniger Stunden nach Abschluss der Behandlung eine Linderung und Besserung fest.

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Veröffentlichungszeit: 24. Mai 2022